Bachelor
Zu Beginn des Pflegewissenschaft Studiums beschäftigst du dich vor allen Dingen mit den theoretischen Grundlagen der Pflegewissenschaft und Themen wie Gesundheitsökonomie und Pflegemanagement, Pflegeforschung oder Personal- und Projektmanagement. Die weiteren Inhalte des Studiums unterscheiden sich je nach Hochschule, umfassen in der Regel jedoch folgende Themenbereiche:
- Wissenschaftliche und methodische Grundlagen
- Grundlagen der Gesundheitswirtschaft
- Management für Pflegeberufe
- Erweiterte Pflegepraxis
- Patientenkoordination und Case Management
- Angewandte Pflegeforschung
- Bildung und Beratung in der Pflege
- Pflegeprozessmanagement
In späteren Semestern haben Studierende schließlich die Möglichkeit, sich mit Schwerpunkten auf die Themen zu konzentrieren, die ihre Interessen abdecken.
Zu den Schwerpunkten gehören zum Beispiel:
- Organisationsentwicklung
- Gesundheitsmanagement
- Berufspädagogik
- Qualitätsentwicklung
- Palliative Care
- Gerontologie/Geriatrie
- Bildung und Didaktik in der Pflegepraxis
Mit den hier vermittelten Kompetenzen sind Absolventen somit in der Lage …
- auf wissenschaftlicher Grundlage zu pflegen
- reflektiert und eigenverantwortlich zu handeln
- Assessment- und Diagnoseinstrumente anzuwenden
- innovative Versorgungskonzepte zu entwickeln
- Veränderungsprozesse und Praxisprojekte zu initiieren
- bei der Evaluation der Versorgungs- und Betreuungsqualität mitzuwirken
- hochkomplexe Behandlungs- und Versorgungsabläufe zu koordinieren
- Prozesse in interdisziplinären Teams zu steuern
- Patienten und ihre Bezugspersonen zu beraten
Master
Die Inhalte des Master Studiums fokussieren sich vor allem darauf, vertiefte theoretische Kenntnisse und praktische Handlungskompetenzen zu vermitteln, etwa in Bereichen wie Public Health, zielgruppenspezifische Prävention und Qualitätsmanagement.
Dabei kannst du unter anderem auf folgende Module stoßen:
- Qualitätsentwicklung in pflege- und gesundheitsbezogenen Handlungsfeldern
- Strukturen und Organisation der Gesundheitsversorgung
- Ethische Argumentation aus pflegeprofessioneller Perspektive
- Public Health, Public Health Nursing und Versorgungsforschung im internationalen Vergleich
- Erkenntnistheorie und Entwicklung von Forschungsdesign
- Zielgruppenspezifische Prävention und Gesundheitsförderung
Je nach Hochschule gehört auch ein obligatorischer Auslandsaufenthalt zum Studium. Hier kannst du nicht nur deine Sprachkenntnisse ausbauen, sondern gleichzeitig den Grundstein für ein internationales Netzwerk legen.
Das Bachelor Studium umfasst in der Regel sechs Semester, kann jedoch in einigen Fällen durch ein Anrechnungsverfahren, bei dem die Inhalte der beruflichen Ausbildung berücksichtigt werden, auf vier Semester verkürzt werden. Das Master Studium dauert meist vier Semester.
Berufsbegleitendes Präsenzstudium
Um auch Berufstätigen die Chance auf Weiterbildung zu ermöglichen, wird das Fach oft in berufsbegleitender Form angeboten. Dabei handelt es sich meist um ein Teilzeit-Studium, bei dem du an festen Tagen in der Woche den Unterricht besuchst, während du weiterhin in deinem Beruf arbeitest. Zusätzlich werden Inhalte innerhalb von Blockveranstaltungen und teilweise auch durch E-Learning vermittelt.
Fernstudium
Eine weitere berufsbegleitende Variante ist das Fernstudium, bei dem du dir den Lehrstoff hauptsächlich innerhalb deiner eigenen vier Wänden aneignest. Das Praktische hierbei ist, dass du dir Studieninhalte räumlich und zeitlich flexibel einteilen kannst. Hin und wieder müssen Teilnehmer Präsenzveranstaltungen besuchen, die jedoch meist am Wochenende oder innerhalb von Blockseminaren stattfinden. Das Angebot an Fernstudiengängen in der Pflegewissenschaft mit akademischem Abschluss hält sich jedoch aktuell noch in Grenzen (Stand: Juni 2020).
Duales Studium
Legst du hohen Wert auf Praxiserfahrung während des Studiums, könnte das duale Pflegewissenschaft Studium die richtige Lösung sein. Hierfür benötigst du einen Ausbildungsplatz, den du neben den klassischen Vorlesungen besuchst. Gerade in einem Feld wie der Pflege, in dem Praxis eine enorm wichtige Rolle spielt, kann ein duales Studium sich äußerst bezahlt machen. Nicht nur erwirbst du hier gleich zwei Abschlüsse in kürzerer Zeit, sondern begegnest auch guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Je nach Anbieter kannst du nur zum Winter- bzw. Sommersemester in das Studium einsteigen – informiere dich also rechtzeitig, um die Bewerbungsfrist nicht zu verpassen.
Bachelor
Möchtest du ein Pflegewissenschaft Studium aufnehmen, benötigst du in der Regel das Abitur oder die Fachhochschulreife sowie eine abgeschlossene Erstausbildung im Pflegebereich, etwa in folgenden Berufen:
- Gesundheits- und Krankenpflege
- Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
- Altenpflege
- Hebammenkunde
- Heilerziehungspflege
Doch keine Sorge – auch ohne diese Abschlüsse hast du die Möglichkeit, am Studium teilzunehmen. In diesem Fall benötigst du eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie mindestens zwei bis drei Jahre Berufserfahrung. Im Anschluss musst du eine schriftliche Eignungsprüfung ablegen.
Master
Der Master richtet sich an Personen, die bereits ein pflegewissenschaftliches Hochschulstudium abgeschlossen haben bzw. eine Pflegeausbildung und ein pflegewissenschaftlich relevantes Studium hinter sich haben. Dazu gehören Studiengänge wie Gesundheitswissenschaft, Soziologie, Soziale Arbeit oder Psychologie. Einige Hochschulen stellen Anforderungen an die Gesamtnote des Abschlusses. Da sich diese jedoch nach Anbieter unterscheiden, solltest du dich direkt bei der jeweiligen Hochschule informieren.
Numerus Clausus
Viele Pflegewissenschaft Studiengänge haben keinen NC. Damit hast du selbst dann gute Chancen auf einen Studienplatz, wenn dein Schulabschluss nicht ganz so gut ausgefallen ist. Selbst in zulassungsbeschränkten Studiengängen kann sich der Numerus Clausus (NC) jährlich ändern, weswegen du dich rechtzeitig über die jeweiligen Anforderungen informieren solltest.
An einigen Hochschulen kannst du auch ganz ohne Hochschulreife studieren, wenn du andere Voraussetzungen erfüllst. In vielen Fällen qualifiziert dich eine abgeschlossene Berufsausbildung und mehrjährige Berufserfahrung in einem passenden Fachbereich zur Teilnahme am Studium.
Persönliche Voraussetzungen
Das Pflegewissenschaft Studium eignet sich vor allem dann für dich, wenn du …
- kommunikativ bist
- gerne mit pflegebedürftigen Menschen arbeiten möchtest
- belastbar und stressresistent bist
- Einfühlungsvermögen mitbringst
Nicht jeder Mensch ist für die Arbeit in der Pflegebranche geeignet. Um herauszufinden, ob die Branche die richtige für dich ist, empfiehlt sich ein Pflegepraktikum vor der Studienwahl.
Absolventen des Pflegewissenschaft Studiums besitzen beste Voraussetzungen, um als Pflegeexperten in unterschiedlichen Einrichtungen tätig zu werden, etwa in Krankenhäusern, bei ambulanten Pflegediensten oder Beratungsstellen. Mit einem Abschluss der Pflegewissenschaft bist du in der Lage …
- den Pflegebedarf einzuschätzen sowie die Pflege von Menschen in komplexen Versorgungssituationen zu planen, durchzuführen und zu evaluieren
- pflegebedürftige Menschen und Angehörige zu beraten und zu schulen
- Führungs- und Koordinationsaufgaben zu übernehmen
- bei wissenschaftlichen Projekten und in der Pflegeforschung mitzuarbeiten
- Arbeits- und Innovationsprozesse in pflegebezogenen Handlungsfeldern zu steuern
Damit ergeben sich Karrierechancen...
- in der Pflegeberatung
- im Pflegemanagement
- in der Pflegepädagogik
- in der Pflegewissenschaft
- im Qualitätsmanagement
Gehalt
Allgemeingültige Aussagen zum Gehalt zu treffen, ist tendenziell eher schwierig, da dein Verdienst von einer Vielzahl verschiedener Faktoren abhängt: Die Größe des Arbeitgebers und deine Erfahrung spielen eine ebenso wichtige Rolle wie der Standort, deine Position, der Studienabschluss und ob nach Tarif bezahlt wird. Nicht zuletzt erhöht sich dein Gehalt auch mit steigender Erfahrung.
Damit du trotzdem einen Eindruck der Gehaltsaussichten in der Pflegebranche bekommst, haben wir dir das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt verschiedener Pflegeberufe zusammengefasst.
Beispielhafte Gehälter nach dem Pflegewissenschaften Studium
Berufsbezeichnung | Durchschnittsgehalt |
---|
Pflegemanager | 3.200 Euro |
Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen | 2.400 Euro |
Qualitätsmanager in der Pflege | 2.300 - 3.900 Euro |
Altenpfleger | 2.000 Euro |
Teamleiter Pflege | 3.200 - 4.600 |
Quellen: steptstone.de, gehalt.de
Möchtest du mehr über die Gehaltsstruktur in der Pflegebranche erfahren, kannst du dich in unserem Artikel Gehalt im Gesundheitswesen darüber informieren.