Regelstudienzeit
6 Semester
Gut zu wissen
Keine Scheu vor Statistik und quantitativen Forschungsmethoden.
NC
Zugangsbeschränkungen variieren je nach Hochschule
Das Richtige für...
Leute mit Empathie und Einfühlungsvermögen, die an der Erforschung des Denkens, Fühlens und Verhaltens eines Menschens interessiert sind.
Zunächst wirst du die Grundlagen der Psychologie kennenlernen und dich mit den grundlegenden psychischen Prozessen auseinandersetzen. Wie findet Wissenserwerb statt, was passiert beim Denken, wie lernen Menschen, warum vergessen wir und was ist eigentlich Motivation? Was hat Entwicklung damit zu tun und wie prägen uns soziale Beziehungen? Als Teilbereich der Entwicklungspsychologie, wird auch die Kinderpsychologie im Studium behandelt werden. Die Kinderpsychologie beschäftigt sich gezielt mit dem Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und betrachtet die altersbezogenen Veränderungen im menschlichen Erleben und Verhalten.
Im weiteren Verlauf deines Studiums beschäftigst du dich dann mit Lernprozessen, Lernstörungen, Grundlagen des Lehrens und Lernens, verschiedenen Aspekten der Entwicklung, Erziehungswissenschaften oder den gesellschaftlichen Herausforderungen im Bildungsbereich. Du wirst dich aber auch mit quantitativen Forschungsmethoden und Statistik auseinandersetzen müssen. Jede Hochschule setzt da einen etwas anderen Schwerpunkt, aber generell kannst du dich auf folgende Inhalte einstellen, die mit angrenzenden Fächern angereichert werden und in ihrer Intensität je nach Hochschule variieren können.
- Grundlagen der Psychologie
- Grundlagen Erziehungswissenschaften
- Statistik
- Diagnostik
- Entwicklungspsychologie
- Sozialpsychologie
- Organisationspsychologie
- Pädagogik / Bildungswissenschaften
- Kommunikationswissenschaften
Im Studiengang Pädagogische Psychologie geht es konkret um die psychologischen Aspekte von Lern- und Entwicklungsprozessen: Warum lernen Menschen eigentlich unterschiedlich? Und welchen Anteil haben Begabung und Motivation beim Lernerfolg? Eine zentrale Rolle dabei spielen Erziehungs- und Sozialisationsprozesse. Welche konkreten Voraussetzungen bringt also jeder einzelne mit, um erfolgreich zu lernen? Aber auch übergeordnete Fragen spielen eine wichtige Rolle. Was kann konkret getan werden, damit sich das deutsche Bildungssystem im internationalen Vergleich verbessert? So kannst du nach dem Studium mit deinem Wissen beispielsweise dazu beitragen, die pädagogische Praxis an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zu verbessern.
Lange Zeit war der Bezug zur Schule in der Pädagogischen Psychologie maßgeblich. In den letzten Jahren hat sich der Fokus auch auf andere Bereiche ausgeweitet. Heutzutage werden auch die Bereiche Erwachsenen- und Weiterbildung, Erziehung und Familie, Lernen in der Hochschule oder Lernen mit den neuen Medien in Betracht gezogen. Zudem hat die Pädagogische Psychologie eine Vielzahl von Trainingsmaßnahmen zur Förderung von Lernmotivation, Lernverhalten und kognitiven Fähigkeiten entwickelt. Du lernst im Pädagogischen Psychologie Studium also konkret, Lehrprozesse so zu gestalten, dass jeder einzelne optimal lernen kann und du hilfst Menschen dabei, ihre Ressourcen optimal zu entfalten.
Für den Bachelorstudiengang Pädagogische Psychologie gelten die grundsätzlichen Zugangsvoraussetzungen:
- Allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder
- Fachgebundene Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife (Fachabitur) oder
- Eine entsprechende berufliche Qualifikation (Studium ohne Abitur)
An allen Hochschulen ist mittlerweile auch ein Studium ohne Abitur möglich. Um trotzdem an einer Hochschule studieren zu können, ist dann eine Berufsausbildung und/oder mehrjährige Berufserfahrung in einem Berufsfeld mit fachlicher Nähe zum Studienfach erforderlich. Hier findest du weitere Informationen zum Studium ohne Abitur. Die Regelungen können hier je nach Bundesland variieren. Wir empfehlen dir, dich auch immer noch einmal bei der jeweiligen Hochschule zu informieren oder die jeweilige Studienberatung zu kontaktieren, dort erfährst du konkret, welche Voraussetzungen du erfüllen musst.
An den meisten Hochschulen gibt es für den Studiengang Pädagogische Psychologie eine Zulassungsbeschränkung. Die Vergabe der Studienplätze erfolgt dann nach Rangreihe oder Abiturnote. An einigen wenigen Hochschulen verbessern sich die Zulassungschancen bei gesellschaftlichem oder ehrenamtlichem Engagement oder durch pädagogische Erfahrungen. Für die Zulassung zum Master der Pädagogischen Psychologie musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Erster Hochschulabschluss (Bachelor oder vergleichbarer Abschluss) in Psychologie oder einem Studiengang aus dem psychologischen Kontext
- Abschluss des Erststudiums mit einer Mindestnote von 2,5 oder besser
Neben den gängigen Zulassungskriterien solltest du auch ein paar persönliche Eigenschaften und Interessen mitbringen, die für ein Studium im Bereich Pädagogische Psychologie wichtig sind. Du bist dort gut aufgehoben, wenn du:
- verstehen möchtest, wie Lehren und Lernen wirklich funktioniert
- wissen möchtest, wie das Bildungssystem funktioniert und wie es verbessert werden könnte
- lernen möchtest, wie wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verbesserung von Lernprozessen, in Schulen und Bildungseinrichtungen nützlich sind
- du keine Scheu vor Statistik oder quantitativen Forschungsmethoden hast
Da du nach dem Studium viel mit Menschen und speziell mit Kindern zu tun haben wirst, ist es sicherlich hilfreich, wenn du ein gewisses Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen mitbringst. Auch sollte dir der Umgang mit Menschen keine Probleme bereiten und du solltest an der Erforschung von Denken, Fühlen und Verhalten interessiert sein.
Das Pädagogische Psychologie Studium kannst du je nach genauem Studienfach und Hochschule als:
- Vollzeitstudium
- berufsbegleitendes Präsenzstudium (Abend- oder Wochenendstudium) oder auch als
- Fernstudium absolvieren
Bei einem Vollzeitstudium finden alle Seminare und Vorlesungen an der Uni statt, auch die Prüfungen werden an diesem Ort abgelegt. Bei einem Fernstudium studierst du von zu Hause aus. Alle benötigten Unterlagen werden dir dafür online zur Verfügung gestellt. Für das Fernstudium benötigst du daher ein hohes Maß an Eigenmotivation und Disziplin.
Zudem unterscheidet sich das Fernstudium im Vergleich zum Präsenzstudium in der Kommunikation mit Kommilitonen und Dozenten: Während du bei einem Präsenzstudium die Möglichkeit hast, Kommilitonen und Dozenten persönlich zu sprechen, gestaltet sich das bei einem Fernstudium doch deutlich schwerer. Hier findet die Kommunikation fast ausschließlich über den Schriftverkehr statt. Du solltest dich also vorab genau über alle Vor- und Nachteile der unterschiedlichsten Studienformen informieren und die für dich passende Form heraussuchen. Der Studienverlauf und die Dauer können dann je nach Studienform variieren.
- Dauer: 6 Semester Regelstudienzeit
- Abschluss: Bachelor of Science (B.Sc.)
- Schwerpunkte: Abhängig vom Anwendungsfach, wählbar im Studienverlauf
- Praxissemester: meistens ja, abhängig von der Hochschule
- Auslandssemester: nur auf eigenen Wunsch und eigener Organisation
- Dauer: 4 Semester Regelstudienzeit
- Abschluss: Master of Science (M.Sc.)
- Schwerpunkte: Abhängig vom Anwendungsfach, wählbar im Studienverlauf
- Praxissemester: meistens ja, abhängig von der Hochschule
- Auslandssemester: nur auf eigenen Wunsch und eigener Organisation
Die Kosten für ein Studium können nicht unerheblich sein und sind gerade an einer privaten Hochschule nicht zu unterschätzen. Du solltest dich im Vorfeld also genau informieren, was an Kosten auf dich zukommen kann und ob du dich für eine private oder staatliche Hochschule entscheidest. An einer staatlichen Hochschule fallen Semestergebühren an, die liegen je nach Hochschule zwischen 250 und 350 Euro und sind pro Semester zu entrichten. An einer privaten Hochschule sind die Kosten deutlich höher, da wirst du je nach Hochschule einige hundert Euro im Monat los. Es gibt aber verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, von den Kosten sollten du dich zunächst also nicht abschrecken lassen.
Du hast an vielen privaten Hochschulen ein umfangreiches Studienangebot und hast während des Studiums oft auch schon einen Praxisbezug, der dir gerade für deinen Berufseinstieg Vorteile verschaffen kann. Du solltest da deine ganz individuellen Vorstellungen im Blick halten und die für dich passende Hochschule, ob privat oder staatlich, heraussuchen. Schau dir doch die Vor- und Nachteile sowohl der öffentlichen als auch der privaten Hochschule einmal genauer an. Pädagogische Psychologie kannst du an öffentlichen und privaten Hochschulen studieren. Du solltest bei der Auswahl der Hochschule neben dem Studienfach auch die Kosten und die Zulassungsbeschränkungen genau im Blick haben. Meist hast du an öffentlichen Hochschulen eine strengere Zugangsbeschränkung (dafür aber niedrigere Kosten) und bist dann eventuell enttäuscht, wenn du diese Anforderungen nicht erfüllst. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen und ein paar wichtige Fragen zu klären, bevor du dir dein Traumstudium schon im Kopf zurechtlegst.
Der klassische Beruf nach dem Studium der Pädagogischen Psychologie ist der Job als Schulpsychologe/in. Du kannst nach dem Studium der Pädagogischen Psychologie aber in den unterschiedlichsten Bereichen tätig werden. Es kommt ganz darauf an, für welches Studienfach du dich genau entscheidest. Wenn du eher einen Studiengang suchst, der sich mit einem konkreten Handlungsfeld auseinandersetzt, dann sind Studiengänge im Bereich Bildungsmanagement, Frühpädagogik, Gehörlosenpädagogik, Abenteuer und Erlebnispädagogik oder Medienpädagogik der Bereich, in dem du dich umschauen solltest. Dann könntest du nach deinem Studium in diversen Bildungs- und Erziehungseinrichtungen, Therapiezentren oder Beratungsstellen arbeiten.
Wenn du dich eher auf den Bereich der Bildungsarbeit mit Erwachsenen spezialisieren möchtest, könnten Studiengänge im Bereich der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Ingenieurspädagogik oder Erwachsenenbildung von Interesse sein. Dann wirst du eher in Einrichtungen der Erwachsenenbildung, oder in Wirtschafts- und Arbeitsverbänden tätig sein.
Wenn dich neben den entwicklungspsychologischen Aspekten auch medizinische Aspekte interessieren, ist ein Studium der Rehabilitationspädagogik, Sonderpädagogik oder der Heilpädagogik eventuell genau das Richtige für dich. Dein Arbeitsort wird dann in Kliniken und Therapiezentren sowie Wohn- und Pflegeheimen sein. Deine Expertise ist überall da gefragt, wo Lehren und Lernen eine Rolle spielt. Ob in der Bildungsverwaltung, der Bildungspolitik, der Schulentwicklung, der Diagnostik und Förderung in der beruflichen und privaten Weiterbildung oder im Wissenschaftsjournalismus.
Gerade zu Beginn deiner Tätigkeit kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.300 bis 3.000 Euro brutto im Monat rechnen. Allerdings kann dein Einstiegsgehalt je nach Branche schwanken und mit zunehmender Berufserfahrung oder den entsprechenden Weiterbildungen schnell bis auf das Doppelte ansteigen. Diese Werte sollen dir lediglich eine Orientierung geben und sind natürlich von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Neben der Vergütung ist dir bei einem Studium im Bereich der Pädagogischen Psychologie sicher die gesellschaftliche Relevanz nicht unwichtig. Darum solltest du dich nicht von dem Gehalt abschrecken lassen und deine persönliche Zufriedenheit in den Vordergrund stellen – nur so kannst du deinen Job gut erfüllen und dein Einkommen anhand deiner Arbeitsleistung im Laufe deiner Karriere steigern.