Für ein Gesundheitswissenschaft Studium musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:
Formale Voraussetzungen
- Abitur / Allgemeine Hochschulreife
- Fachabitur / fachgebundene Hochschulreife / Fachhochschulreife
- einen vergleichbaren Schulabschluss oder
- eine bestimmte berufliche Qualifikation (z. B. Meister)
- evtl. Eignungsprüfung
Du hast kein Abi, möchtest aber trotzdem studieren? Kein Problem! In unserem Ratgeber zum Thema Gesundheit studieren ohne Abitur findest du hilfreiche Tipps.
Der NC für Gesundheitswissenschaften ist stark schwankend. Es gab Semester, die einen NC im Einser-Bereich verlangten, der Durchschnitt liegt derzeit bei etwa 2,2. Es gibt aber auch viele zulassungsfreie Alternativen. Diese Hochschulen nutzen allerdings manchmal andere Bewerbungsverfahren.
Hier einige NC-Beispiele der letzten Semester:
Hochschule | Studiengang | Abiquote | Geltungsjahr | Wartesemester |
Uni Gießen | Bewegung und Gesundheit | kein NC | WiSe 2024/25 | - |
LMU München | Prävention, Inklusion und Rehabilitation (PIR) bei Hörschädigung | kein NC | WiSe 2024/25 | - |
Uni Bielefeld | Health Communication | kein NC | WiSe 2024/25 | - |
Uni Münster | Gesundheitswissenschaft/Pflege | alle zugelassen | WiSe 2024/25 | - |
HAW Hamburg | Gesundheitswissenschaft | 2,0 | WiSe 2024/25 | 16 |
Das Gesundheitswissenschaft Studium ist von Hochschule zu Hochschule recht unterschiedlich aufgebaut, weshalb du, bevor du dich irgendwo bewirbst, unbedingt die Modulpläne der Hochschulen vergleichen solltest. Allen Studiengängen gemein ist aber, dass du zunächst in die wissenschaftlichen Methoden eingeführt wirst, die du brauchst, um Gesundheitsphänomene erforschen und verstehen zu können. Dazu gehören beispielweise Statistik und Epidemiologie (Lehre von Massenkrankheiten).
Die Gesundheitswissenschaft selbst kann von zahlreichen Perspektiven beleuchtet werden, beispielsweise mit Blick auf die Pflegewissenschaft, Biowissenschaft oder Soziologie. Außerdem teilt sich die Gesundheitswissenschaft noch in verschiedene Bereiche, z. B. Gesundheitspsychologie, Gesundheitsökonomie oder Gesundheitspädagogik.
Welche Gebiete abgedeckt werden, hängt von der Hochschule ab. Oftmals kommen zudem noch Soft Skills und English in Health dazu. Übliche Module im Gesundheitswissenschaft Studium (u. a.):
-
Grundlagen der Medizin, Pflegewissenschaft & Gesundheitswissenschaft
- Anatomie und Physiologie
- Pathophysiologie
- Medizinische Terminologie
- Einführung ins Fach „Pflege“
- Rechtliche Grundlagen, soziale Pflegeversicherung
- Grundbegriffe der Pflegewissenschaft
- Einführung in die Pflegeforschung
- Epidemiologie, Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Public Health
- Qualitätssicherung im Gesundheitswesen
-
Technische und naturwissenschaftliche Grundlagen
- Digitale Kommunikation und Kollaboration
- Wissens- und Dateimanagement
- Digitale Medienerstellung und -gestaltung
- Problemanalyse und -lösungen
-
Soziologie und Betriebswirtschaftslehre
- soziologische Perspektive
- Grundlagen des Marketings
- Grundzüge Rechnungswesen & Controlling
- Management im Gesundheitswesen
-
Medizinische Diagnostik und Pflegeprozess
- Systematik der medizinischen Anamnese, Diagnostik und Differenzialdiagnose
- Pflegediagnostik und Assessmentverfahren
- Transfer und Wissensanwendung in der Praxis
- Pflegebedarfe
-
Prävention und Gesundheitsförderung
- Grundlagen und Modelle der Gesundheitspsychologie
- Grundlagen der Gesundheitsförderung und Prävention
- Gesundheitliche Determinanten
-
Assistive Gesundheitstechnologien
- Treibende Technologien
- Anwendungsfeld Kompensation von Funktionseinschränkungen
- Anwendungsfeld Unterstützung von Teilhabe und sozialer Interaktion
- Digital Health
- Digitalisierung in der Pflege
- Digitalisierung im Gesundheitswesen
-
Statistik
- Deskriptive Statistik
- Bivariate statistische Methoden
- Einfache lineare und logistische Regressionen
- Inferenzstatistik
-
Mögliche Vertiefungsmodule im Gesundheitswissenschaft Studium:
- Ernährung im Kontext
- Gesundheit Prinzipien der Mitarbeiterführung
- Beratung im Gesundheitswesen und Soft Skills
- Gesundheit im ländlichen Raum
- Gesundheitstechnologien
- Kommunale Gesundheitsförderung
- Umwelt und Gesundheit
- Mental Public Health
- E-Health
- Gesundheitsrecht
Das Gesundheitswissenschaft Studium wird in folgenden Formen angeboten:
Als Gesundheitswissenschaftler*in kannst du Konzepte zur Gesundheitsförderung planen, durchführen und evaluieren, im Gesundheits- und Versorgungsmanagement arbeiten oder in der Beratung und Information tätig sein.
Jobs in diesen Bereichen gibt es auch in Unternehmen, aber vor allem im öffentlichen Sektor. Bei Kranken-, Pflege- und Unfallversicherungen, im Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutz sowie in Wohlfahrts- und Interessenverbänden bieten sich dir vielfältige Berufsmöglichkeiten.
Wenn du Außergewöhnliches suchst, gibt es für Gesundheitswissenschaft Absolvent*innen auch internationale Einsatzmöglichkeiten in der Bekämpfung von Epidemien, Hungersnöten, Naturkatastrophen und des Bioterrorismus.
Mögliche Einsatzbereiche:
- Öffentliches Gesundheitswesen
- Unternehmerische Gesundheitsförderung
- Gesundheitsmanagement
- Gesundheitsorientierte Information, Beratung und Aufklärung
- Internationale Entwicklungshilfe
Welches Gehalt kann ich nach dem Gesundheitswissenschaft Studium erwarten?
Allgemeingültige Aussagen zum Gehalt zu machen, ist immer eine schwierige Angelegenheit, denn es spielen einfach zu viele Faktoren in die Vergütung nach deinem Studium ein: Branche, Unternehmensgröße, Standort, Abteilung, Position, Studienabschluss, evtl. Berufserfahrung etc. – und natürlich auch dein persönliches Verhandlungsgeschick.
Im Gesundheitsmanagement kannst du mit etwa 2.320 bis 3310 Euro rechnen. In einer leitenden Position oder im öffentlichen Dienst können durchaus Gehälter zwischen 3.600 bis 4.800 Euro für dich drin sein. Arbeitest du in der Industrie und bringst einiges an Erfahrung mit, klettert dein Gehalt auf 5.000 bis 6.300 Euro.
(Quelle: gehalt.de, Stand 09/2025)
Was dich ein Gesundheitswissenschaft Studium kostet, hängt in erster Linie davon ab, ob du staatlich oder privat studierst.
Staatliche Hochschulen
Da staatliche Hochschulen von den Bundesländern finanziert werden, musst du auch im Master normalerweise* keine Studiengebühren zahlen. Fällig wird lediglich der Semesterbeitrag, und zwar jeweils zum Sommer- und Wintersemester. Er setzt sich aus dem Sozialbeitrag, dem Mobilitätsbeitrag (= Semesterticket), dem Studierendenschaftsbeitrag und einem Verwaltungskostenbeitrag zusammen. Je nach Hochschule liegt der Semesterbeitrag zwischen rund 60 Euro und 475 Euro. *Sonderregelungen kann es zum Beispiel für Zweitstudierende, Langzeitstudierende oder Nicht-EU-Ausländer*innen geben.
Private Hochschulen
Private Hochschulen werden nicht von den Bundesländern getragen, sondern finanzieren sich über Studiengebühren und Trägerschaften – deshalb sind sie in der Regel deutlich teurer als staatliche Einrichtungen. Einheitliche Gebühren gibt es nicht: Manche Hochschulen berechnen die Kosten pro Monat, andere pro Semester. Hinzu kommt, dass sich die Höhe der Studiengebühren für denselben Studiengang je nach Standort oder Semester (Sommer- bzw. Wintersemester) unterscheiden kann. Außerdem können zusätzliche Kosten wie Semesterbeiträge, Anmelde- oder Prüfungsgebühren anfallen, die je nach Hochschule und Studienform stark schwanken.
Für ein Gesundheitswissenschaft Studium an einer privaten Hochschule an einer privaten Hochschule musst du mit mindestens 360 Euro monatlich rechnen.
Das Studium kostet nun mal Geld. Es gibt jedoch viele Wege, um dein Gesundheitswissenschaft Studium zu finanzieren. Einige dieser Finanzierungsmöglichkeiten sind z. B.:
- BAföG
- Studium mit Nebenjob finanzieren
- Unterstützung der Eltern (KfW)
- Studienkredite
- (Hochschuleigene) Stipendien
- Ratenzahlung
- von der Steuer absetzen
- Hochschulrabatte (zum Beispiel Treue- und Geschwisterrabatte) und Angebote
- Bildungsfonds = Umgekehrter Generationenvertrag (UGV)
BAföG? Bildungsfonds? Was ist das denn? Du stehst ganz am Anfang des Studiums und hast keine Ahnung, was die verschiedenen Finanzierungsarten bedeuten? Auf unserer Ratgeberseite zum Thema Kosten und Studienfinanzierung bringen wir Licht ins Dunkel und erklären dir die einzelnen Punkte ausführlicher.
Im Master bietet sich dir ein breiteres Angebot als im Bachelor. Du kannst dich entweder weiter spezialisieren, beispielweise mit einem Master in “Gesundheitskommunikation” oder du wählst einen allgemein gehaltenen Weg und machst in “Angewandte Gesundheitswissenschaften” deinen Masterabschluss. Häufig ist zur Zulassung zum Master eine bestimmte Mindestnote im Bachelor erforderlich. Manchmal musst du auch ein Bewerbungsschreiben einreichen.
Je nachdem an welcher Hochschule du deinen Master studierst, stehen dir Studiengänge in Vollzeit, Teilzeit, berufsbegleitend oder dual zur Verfügung. Deinen Masterabschluss erlangst du in der Regel nach drei bis sechs Semestern.