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Motivationsschreiben für ein Studium im Gesundheitswesen

Für ein Studium im Gesundheitswesen gehört an einigen Hochschulen das Motivationsschreiben zu den Bewerbungsunterlagen. Für dich als Bewerber bedeutet das einen Mehraufwand und vielleicht fragst du dich: "Wozu? Und was soll ich das überhaupt reinschreiben?" Wir haben die Antwort und geben dir wichtige Tipps.

Ein Motivationsschreiben wird in Gesundheitsstudiengängen häufig gefordert, wenn die Anzahl der Studienbewerber höher ist als die Anzahl der zu vergebenen Plätze. Neben dem NC oder einem speziellen, hochschulinternen Auswahlverfahren ist es eine weitere Möglichkeit, die Studienplatzbewerber auszuwählen.

Wozu ist ein Motivationsschreiben gut?

Abiturientin sitzt über Unterlagen am Laptop und informiert sichHochschulen versprechen sich von einem Motivationsschreiben die Beweggründe des Bewerbers zu erfahren. Sie möchten vor allem wissen, warum sich eine Person gerade für diesen einen Studiengang an der Hochschule entschieden hat. Gleichzeitig möchten sie auch wissen, warum sich ein Studienbewerber für besonders geeignet hält, das Studium zu absolvieren. Die Beantwortung dieser Fragen soll zeigen, ob jemand wirklich für den Wunschstudiengang geeignet ist. Und zwar soll das nicht von einer Note abhängen, sondern von den Interessen, Fähigkeiten und Neigungen. Das Motivationsschreiben kann also auch dazu beitragen, die Abbruchquote so gering wie möglich zu halten. Schließlich werden nur Bewerber ausgewählt, von denen die Hochschulen überzeugt sind, dass sie wissen, was sie im Studium erwartet und den Anforderungen gewachsen sind.

Inhalte des Motivationsschreibens: Dos and don’ts

Das Kernthema deines Motivationsschreibens sollte der Studiengang sein, für den du dich bewerben möchtest – zum Beispiel Gesundheitsmanagement. Dabei ist es wichtig, dass du bereits eine konkrete Vorstellung von deinem beruflichen Werdegang hast. Es sollte klar werden, dass du dich intensiv mit den Inhalten des Studiums und der anbietenden Hochschule auseinandergesetzt hast. Dazu gehören auch mögliche Vertiefungsrichtungen.

Finger weg von copy and paste!

Minitastatur mit den Tasten für Copy und Paste. Sie sind mit einem roten Kreuz versehenAlle Textbeispiele und Formulierungen, die du bei deiner Infosuche zum Motivationsschreiben findest, solltest du wirklich nur als Anregung verstehen! Du solltest auf gar keinen Fall Texte kopieren noch irgendwelche floskelhaften Standardformulierungen in deinem Schreiben verwenden. Das ist ein absolutes don’t!

Die Personen, die sich deine Bewerbung und dein Motivationsschreiben ansehen, haben schon viel gelesen (vermutlich auch immer wieder die gleichen Formulierungen) und erkennen, wer sich wirklich viel Mühe gemacht hat und wer nicht. Von daher gilt: Das Motivationsschreiben ist ein individueller Text und sollte für jede Bewerbung aufs Neue erstellt werden – auch wenn das für dich zusätzliche Arbeit bedeutet.

Gute Argumente für den Werdegang finden

Einen besonderen Vorteil bietet das Motivationsschreiben für alle Bewerber, die nach dem Abitur zunächst einen anderen Weg eingeschlagen haben. Möglicherweise haben sie sich erst später dazu entschieden, zu studieren oder fangen gar ein Zweitstudium bzw. weiterqualifizierendes Masterstudium an: Seit dem Schulabschluss können sich die Vorstellungen von der eigenen Zukunft verändert haben.

So lassen sich Argumente finden, weshalb man trotz der einen oder anderen nicht so guten Note für das Studium qualifiziert ist. Wer zum Beispiel in Biologie oder Chemie schwach war, nun aber unbedingt Gesundheitswissenschaften studieren möchte, könnte argumentieren, etwa durch verschiedenen Praktika oder Weiterbildungen einen Zugang zu den Fächern gefunden zu haben.

Persönlichkeit zeigen

Das Motivationsschreiben ist auch ein Mittel zur individuellen Selbstdarstellung. Noch bevor ein persönliches Vorstellungsgespräch vor Ort erfolgt, wird der erste Eindruck mit der Bewerbung beziehungsweise dem Motivationsschreiben vermittelt.

Wenn die Entscheidung knapp ist, kann das Schreiben der ausschlaggebende Vorteilspunkt für dich sein, sozusagen das Zünglein an der Waage. Bei zwei Bewerbern mit der ansonsten gleichen Qualifikation würde wohl jeder die Person bevorzugen, die ihren Studien- oder Berufswunsch besser vertreten kann. Falls das Motivationsschreiben eine freiwillige Ergänzung ist, kann schon allein die Tatsache reichen, dass du dir die Mühe gemacht hast – im Gegensatz zu anderen Kandidaten, die möglicherweise nur das Allernötigste eingereicht haben.

Worte statt Daten

Die üblichen Unterlagen wie Abschlusszeugnis und Lebenslauf sagen einiges über den Bewerber aus – aber längst nicht alles. Schulnoten sind Zahlen, die zwar etwas über Befähigungen in bestimmten Bereichen aussagen, jedoch nichts über Hobbys oder ehrenamtliche Tätigkeiten. Aber gerade diese Aktivitäten können hilfreich für das Studium und die Berufswahl sein.

Du solltest im Motivationsschreiben darauf verzichten, deinen Werdegang und deine Fächerwahl ausführlich darzustellen. Diese Angaben stehen bereits in deinem Lebenslauf. Überlege dir stattdessen ergänzende Informationen, die unterstreichen, dass du für deinen Wunschstudiengang geeignet bist.

Die Form des Motivationsschreibens

Abiturientin formuliert handschriftlich ein Motivationsschreiben zur ProbeFür die Optik eines Motivationsschreibens gibt es keine strengen Vorgaben. Es sollte allerdings nicht länger als ein maximal zwei Seiten sein. Bei Bewerbungsunterlagen gehört es an die dritte Stelle, also nach dem Anschreiben und dem Lebenslauf – deswegen ist das Motivationsschreiben auch unter dem Begriff „die dritte Seite“ bekannt.

Das Motivationsschreiben verrät neben dem, was du geschrieben hast, auch noch weitere Informationen über dich, nämlich „zwischen den Zeilen“. Es verrät zum Beispiel etwas über deine sprachlichen Kompetenzen, aber auch, ob du gut und strukturiert arbeiten kannst. Solche Eigenschaften sind wichtig für das wissenschaftliche Arbeiten während des Studiums. Wer einen klar gegliederten Text mit aussagekräftigen Formulierungen vorlegt, hinterlässt einen besseren Eindruck als jemand, der ein Satzbau-Chaos einreicht und nicht zum Punkt kommt.

Grundsätzlich solltest du das Motivationsschreiben wie jeden anderen Text auch gliedern, nämlich durch Einleitung, Hauptteil und Schluss.

In der Einleitung kannst du schreiben, worum es überhaupt geht, auf welchen Studiengang du dich bewirbst und den Leser neugierig auf das Schreiben machen. Sag auch ruhig schon, warum du so gut für den Studiengang geeignet bist.

Im anschließenden Hauptteil kannst du detaillierter auf deine Beweggründe, dein Können und deine Motivation eingehen. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Text zu lang oder unübersichtlich wird, baue am besten Zwischenüberschriften ein.

Im Schlussteil kannst du erwähnen, dass du dich auf eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch oder der Zulassung zum Aufnahmetest freust – denn das ist häufig der nächste Schritt, der auf ein Motivationsschreiben folgt. Hier solltest du dich vorher genau informieren, wie es nach dem Einreichen des Motivationsschreibens weitergeht.

Einen Pluspunkt gibt es immer, wenn du den Ansprechpartner direkt in der Begrüßung nennst, sofern er dir bekannt ist. Im Zweifel kannst du auch versuchen ihn zu recherchieren, denn am besten ist es, wenn du ganz auf ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ verzichtest. Vermeide auch Rechtschreib-, Komma- oder Grammatikfehler. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du alle Fehler beseitigt hast, lass eine andere Person das Schreiben Korrektur lesen.

Und was ist sonst noch wichtig?

Sei authentisch und gib in deinem Motivationsschreiben nicht vor jemand zu sein, der du nicht bist. Es geht ja nicht darum, dich selbst zu beweihräuchern, sondern sachlich und vernünftig zu erklären, warum du einen bestimmten Studiengang an einer bestimmten Hochschule studieren möchtest und warum du dafür geeignet bist. Wir wissen, das ist gar nicht so einfach, aber du schaffst das. Und wir haben noch einige weitere Tipps zur Hilfe zusammengestellt.

Komm auf den Punkt! Ein bis zwei Seiten zu füllen, ist gar nicht so leicht. Doch bevor zu anfängst, jeden Satz mit Floskeln zu füllen, solltest du dich lieber auf das Wesentliche beschränken. Qualität statt Quantität.

Nenne Beispiele! Warum willst du den Studiengang studieren? Eine Begründung á la „weil ich besonders geeignet bin“ reicht nicht aus. Nenne deswegen Beispiele von dem, was du wann, wo und mit wem gemacht hast und stelle deine Eignung für dein Wunschstudium so konkret unter Beweis.

Behalte den Grund des Schreibens im Blick! Achte darauf, dass du nicht vom Thema abkommst, wenn du in deinem Schreibfluss bist. Überprüfe also, ob der Grund deines Schreibens deutlich wird und ob du dich wirklich konkret auf dein Wunschstudium beziehst.

Lobe dich nicht in den Himmel! Ganz ehrlich? Niemand möchte über ein, zwei Seiten lesen, was für ein super Typ du bist, sondern einzig und allein den Grund deiner Bewerbung erfahren. Statt zu betonen, wie toll und beliebt du bist, reicht es völlig, wenn du dich auf Hobbys, Praktika oder ehrenamtliche Arbeit beziehst. Allein daran merkt man nämlich schon, dass du wirklich für das Studium geeignet bist.

Mach dein eigenes Ding! Wir haben es eingangs bereits erwähnt und sagen es gerne nochmal: Finger weg von copy and paste! Wir wissen selbst, dass es keine leichte Aufgabe ist, ein Motivationsschreiben zu erstellen, aber Texte kopieren ist keine Option. Anregungen und Inspiration holen, ist kein Problem, aber am Ende zählt die Individualität. Wenn der Studiengang dein Wunschstudiengang ist, wirst du genug eigene Gründe haben, warum du dafür geeignet bist.

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