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Pflegemanagement, Gesundheitsökonomie, Personalmanagement und Marketing – das sind nur einige der Tätigkeitsbereiche von Patricia. Sie ist Einrichtungsleiterin der Seniorenresidenz "Am Warnowschlösschen" und benötigt daher sowohl betriebswirtschaftliches als auch gesundheitsspezifisches Know-How. Dieses Wissen hat sie sich mit dem Bachelor Management im Gesundheitstourismus an der FHM Schwerin sowie dem Master Health Care Management an der Uni Greifswald angeeignet. Wir wollten mehr von ihrem Beruf erfahren und Patricia hat uns netterweise Rede und Antwort gestanden.

Einrichtungsleiterin
Einrichtungsleiterin

Einrichtungsleitung einer Seniorenresidenz

Patricia

Bachelor Management im Gesundheitstourismus und Master Health Care Management 

Einrichtungsleitung der Seniorenresidenz "Am Waldschlösschen"

Liebe Patricia, nach einem kurzen Ausflug in den Tourismusbereich zu Beginn Ihres Studiums haben Sie sich für eine Karriere im Gesundheitswesen entschieden. Wieso war dieser Weg für Sie interessant und perspektivenreich?

Letztendlich unterscheidet sich der Tourismusbereich auch nicht hinreichend vom Gesundheitsbereich – beide Bereiche zeichnen sich durch eine hohe Dienstleistungsorientierung aus.

Während meines Bachelorstudiums gab es bereits vielseitige Einschläge im medizinischen Sektor, so habe ich beispielsweise mehrere Vorlesungen gehabt, die mich mit dem Gesundheitswesen in Kontakt gebracht haben – z.B. Medizinische Grundlagen etc. Weiterhin habe ich meine Praktika überwiegend im Gesundheitsbereich absolviert – so war ich unter anderem in folgenden Unternehmen tätig: Krankenkasse, Universitätsmedizin, Rehaklinik.

Die ganzen Erfahrungen, die ich während der Zeit gesammelt habe, haben mir gezeigt, dass mein Herz für das Gesundheitswesen schlägt. Letztendlich unterscheidet sich der Tourismusbereich auch nicht hinreichend vom Gesundheitsbereich – beide Bereiche zeichnen sich durch eine hohe Dienstleistungsorientierung aus. Im Pflegeheim bleiben die Kunden jedoch deutlich länger, als z.B. in einem Hotel – jedoch muss ich Ihnen eine genau so hohe Qualität anbieten, damit sie sich wohl fühlen.

Sie haben sich mit dem Bachelor und Master unmittelbar für einen Beruf wie Ihren jetzigen vorbereitet. Wie können wir uns den Berufsalltag als Einrichtungsleiterin vorstellen?

Ein wichtiger Schwerpunkt in meinem Job ist das Personalmanagement. Dieses Tätigkeitsfeld nimmt viel Zeit in Anspruch.

Mein Berufsalltag ist von vielen unterschiedlichen Aufgaben geprägt. Zum einen bin ich Koordinator – ich sorge dafür, dass alle Bereiche im Pflegeheim (Küche, Hauswirtschaft, Verwaltung, Haustechnik, Pflege) funktionieren und vor allen Dingen auch harmonieren. Zwar ist die Pflege das Kerngeschäft eines Pflegeheims, aber wenn das Essen nicht schmeckt bzw. das Zimmer nicht ordnungsgemäß gereinigt wurde, ist der Kunde oder vielmehr der Bewohner genauso unzufrieden.

Ein wichtiger Schwerpunkt in meinem Job ist das Personalmanagement. Dieses Tätigkeitsfeld nimmt viel Zeit in Anspruch, ich bin dafür verantwortlich, die Personalbedarfsplanung durchzuführen, bei Bedarf Stellenanzeigen zu veröffentlichen, Bewerbungen zu analysieren, Gespräche zu führen, Arbeitsverträge zu schreiben, Mitarbeiter einzuschätzen und, falls notwendig, sich von Mitarbeitern zu trennen.

Auf der gleichen Ebene steht das Marketing. Ich muss meine Einrichtung immer wieder in zweierlei Hinsichten bewerben – zum einen muss mein Pflegeheim lukrativ für potenzielle Mitarbeiter sein und zum anderen akquiriere ich so zukünftige Bewohner. Dies funktioniert selbstverständlich nur, wenn ich eine einheitliche Corporate Identity vorweisen kann. Auch dies ist in der heutigen Zeit, in der mehr und mehr die sozialen Medien in den Vordergrund rücken, eine anspruchsvolle Aufgabe.

Weiterhin steht die betriebswirtschaftliche Seite sehr weit vorne. So muss ich bei allem, was ich tue, die Finanzen im Blick haben. Meine Aufgabe ist es, mit Budgets zu arbeiten und darauf zu achten, dass dies auch meine Mitarbeiter machen.

Neben diesen harten Faktoren bediene ich selbstverständlich auch viele „weiche“ Aufgaben. So habe ich viele Mitarbeitergespräche und muss beweisen, dass ich gut zuhören kann. Wenn Beschwerden eingehen, bin ich meist der erste Ansprechpartner. Ich habe die Aufgabe, diese aufzunehmen und zu bearbeiten bzw. weiterzuleiten. Bei großen Events halte ich Reden, weiterhin bin ich dafür verantwortlich, Netzwerkkontakte aufzubauen und diese kontinuierlich aufzufrischen.

Der Job bringt eine hohe Verantwortung mit sich, denn ich treffe die meisten Entscheidungen alleine und ich kann meistens erst im Nachhinein erkennen, ob es die richtige Entscheidung war. Dennoch macht mein Job mir sehr viel Freude, denn kein Tag gleicht dem anderen. Die Arbeit mit Menschen ist für mich einfach unersetzbar.

Negative Seiten gibt es selbstverständlich auch – Mitarbeiter zu entlassen und ihnen somit die Existenzgrundlage wegzunehmen, hat für mich definitiv einen faden Beigeschmack – trotzdem überwiegen meist die positiven Faktoren, immerhin gebe ich hilfsbedürftigen Menschen ein neues Zuhause, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen.

Weiterhin steht die betriebswirtschaftliche Seite sehr weit vorne. So muss ich bei allem, was ich tue, die Finanzen im Blick haben. Meine Aufgabe ist es, mit Budgets zu arbeiten und darauf zu achten, dass dies auch meine Mitarbeiter machen.

Wenn jemand Ihren Karriereweg einschlagen möchte – Was empfehlen Sie ihm/ ihr? Wie erreicht man das Ziel?

Ich denke, viele Wege führen nach Rom. Sinnvoll ist es natürlich, wenn man ein geeignetes Studium einschlägt. Mit meinem Masterstudium hatte ich sehr gute Ausgangsbedingungen. Jedoch habe ich während meines Studiums auch sehr viele Praktika absolviert, die förderlich waren. So konnte ich nachweisen, dass ich Monate lang an der Universitätsmedizin in der Personalabteilung gearbeitet habe, in der ich auch gleichzeitig meine Masterarbeit zum Thema Personalmarketing geschrieben habe.

Und Weiterbildungen sind das A und O. An der APOLLON Hochschule habe ich noch den Zertifikatskurs "Rechtsfragen in der Pflege" belegt und konnte somit meinen Lebenslauf aufwerten. Wer eine Führungsposition anstrebt, sollte selbstverständlich ein hohes Maß an Ehrgeiz mitbringen, aber Sozialkompetenzen sind genauso von Vorteil. Es gibt kein allgemeingültiges Rezept, manchmal muss man einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Vielen Dank für diesen interessanten Einblick in Ihren Beruf! Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg.

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