Qualität und Beharrlichkeit zahlen sich irgendwann aus. Diese Erfahrung hat auch Nelly A. gemacht. Nach ihrem Studienabschluss Bachelor in „Management und Expertise im Pflege- und Gesundheitswesen“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) des Saarlandes wurde sie im Berufsleben erstmal mit viel Skepsis und Vorurteilen begrüßt. Aber dies hat sich nun gelegt und im Interview berichtet Nelly von ihrem Studium und dem Beruf als Bereichspflegedienstleitung.
Bereichspflegedienstleitung
Nelly
Bachelor Management und Expertise im Pflege- und Gesundheitswesen
Bereichspflegedienstleitung
Liebe Nelly, Sie haben schon mehrere Jahre als examinierte Altenpflegerin gearbeitet und sich dann für ein Studium entschlossen. Was war der Grund hierfür? Und hat das Studium auch gehalten, was Sie sich davon versprochen haben?
Natürlich hätte ich auch eine Weiterbildung machen können, aber ich vertrete die Meinung, „wenn dann richtig und ganz“.
Ich hatte einen Berufsunfall – Bandscheibenvorfall mit 21. Also stand für mich die Frage im Raum, alles auf Anfang und was völlig Neues oder weiter im Gesundheitswesen, allerdings erst mal vom Bett pausieren und sich weiterbilden? Mein Umfeld und besonders mein heutiger Mann haben mich dazu motiviert, mich weiterzubilden und zu studieren.
Natürlich hätte ich auch eine Weiterbildung machen können, aber ich vertrete die Meinung, „wenn dann richtig und ganz“. Und ich bin ein praktischer Mensch, sprich mit dem Studium stehen mir alle Türen offen, egal, wozu ich mich entscheide. In dieser Hinsicht hat mich das Studium nicht enttäuscht, es war spannend, interessant und ich verstehe nun eher die Entscheidungen meiner Vorgesetzten, zumindest meistens.
Heute arbeiten Sie als Bereichspflegedienstleitung – was kann man sich unter diesem Beruf vorstellen?
Bereichspflegedienstleitung ist eigentlich nichts anderes als eine Kombination aus Pflegedienstleitung und Wohnbereichsleitung, mit allen Aufgaben und Verpflichtungen, aber halt nur für eine Pflegestation. Das heißt, in unserer Einrichtung gibt es vier Wohnbereiche und demzufolge auch vier Bereichspflegedienstleitungen. Mir ist vorher auch noch kein Altenheim untergekommen, wo es sowas gibt.
Meine primären Aufgaben sind:
Personalbezogene Aufgaben
- Personaleinsatzplanung
- modernes und sachgerechtes Personalmanagement
- Beratung und Unterstützung des Pflegepersonals
- Bearbeitung und Bewertung von Bewerbungen
- Planung und Durchführung von Fort- und Weiterbildung
Verwaltungsaufgaben
- Abrechnung
- Mitwirkung bei Fragen rund um die Kostenübernahme
- Mithilfe beim Abschluss von Pflegeverträgen
- Überprüfung der Leistungserfassung
Qualitätsmanagement
- Einleitung von Verbesserungsmaßnahmen und Qualitätsmanagementmaßnahmen
- Unterstützung der Umsetzung von Maßnahmen zum Qualitätsmanagement, z.B. Qualitätszirkel
- Durchsetzung der im Haus geltenden Standards
- Information über aktuelle Neuerungen im QM-Handbuch
- Einführung und Implementierung der vorgeschriebenen Qualitätsstandards
- Erarbeitung von Konzepten
Sonstiges
- Gestaltung des Wohnbereiches
- Ansprechpartner für Angehörige, Bewohner und alle Mitarbeiter
- Und noch vieles mehr
Wenn jemand Ihren Karriereweg einschlagen möchte – Was empfehlen Sie ihm/ ihr? Wie erreicht man das Ziel?
Beharrlichkeit und durch Können und Vorleben überzeugen, nicht durchs Reden. Natürlich ist es von Vorteil, eine Grundausbildung als Altenpfleger zu haben, so weis man, was man von seinen Mitarbeitern erwarten und fordern kann.
Das Wissen aus dem Studium hilft bei der Argumentation, sowohl bei den Mitarbeitern als auch den Vorgesetzten und dem Qualitätsmanagement.
Vielen Dank für diesen interessanten Einblick in Ihren Beruf! Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg.
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